
Seit 2021 ist der Kunstspaziergang in den Gartenanlagen fester Bestandteil des artspring artwalks und hat sich mit großem Erfolg bei Besucher:innen und Passant:innen etabliert. Die Kunst, quer durch alle Genres, präsentiert sich in einer frühlingshaft bunten Gartenlandschaft. Mit einer einzigartigen Vielfalt aus Skulpturen verschiedenster Materialien und Größen, innerhalb und außerhalb der Gärten, in Bäumen, an Zäunen, auf Wegen, an den Wänden der Bungalows, in der Erde verbuddelt, wird der Kunstspaziergang zu einem außergewöhnlichen Naherholungserlebnis. Folgen Sie auf den Routen des Kunstspaziergangs den Spuren der Kunst. Unsere interaktive Karte bietet eine übersichtliche Darstellung aller Kunstwerke im Rahmen des Kunstspaziergangs. Sie erleichtert das Auffinden und Erkunden verschiedener Stationen und Installationen im Freien und ermöglicht es eigene Routen zu planen und die Kunst in den Gärten individuell zu entdecken.
Manche dieser Spuren sind leise Gesten, andere setzen klare Zeichen. Beschriftete Steine erscheinen an unerwarteten Stellen, nicht geworfen, sondern platziert. Sowohl als Zeichen als auch als Frage. Andere bleiben konzeptuell. Ein Katalog verzeichnet 188 Werke – keine Objekte, sondern Bäume entlang eines Pfads. Als würde jemand die Natur inventarisieren und zur Einzelausstellung erklären.



Es entstehen Bewegungen, sichtbare wie unsichtbare: Eine kinetische Konstruktion erinnert an Trainingsgeräte, nicht um zu fordern, sondern um die Wahrnehmung zu trainieren. Acht künstlerische Stimmen treffen sich im Garten. Die Gruppen-Installation zieht sich durch die Umgebung, mal hörbar, mal sichtbar, mal kaum da. Zwischen Pflanzen und Wegen erscheinen Stoffe, Bilder, Klänge als Fragmente eines Zuhauses, das nicht mehr greifbar ist. Ein Zaun hängt da – lückenhaft, instabil. Ein Stück Geländegrenze, das etwas markiert, ohne abzugrenzen. Wenige Schritte weiter spannt sich eine Wäscheleine, nicht als Gebrauchsobjekt, sondern als Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Die Formen sind reduziert, doch tragen sie Spuren von Erinnerung und Gemeinschaft in sich.
Andere Arbeiten nehmen den Körper in den Blick: Eine lebensgroße Figur liegt flach und entspannt in der Gegend herum. Gleich nebenan hängt eine Rüstung aus getrockneten Pomelo-Schalen, handvernäht und allmählich schrumpfend erzählt das Objekt mehr über den Zerfall als über die Verteidigung. Stühle stehen verdreht im Raum, widerständig, als hätten sie genug vom Funktionieren. Daneben wachsen riesige Blumen, die keine sind. Die Gebilde aus Draht, Papier und Fundstücken erinnern an florale Formen, die abstrahiert, übersteigert und wieder neu zusammengesetzt wurden.



Ein Spaziergang wird zur Performance: Menschen bewegen sich gemeinsam durch den Raum – lesend, hörend, gehend. Eine Intervention, die Erinnerungen wachruft und die begangenen Orte anders lesbar macht.
Dann gibt es Arbeiten, die ganz still auftreten: Kleine vergoldete Eingriffe lenken den Blick auf das, was sonst übersehen wird. Miniaturen aus Keramik tauchen im Gelände auf – wie Modelle einer Stadt, die es nie gab. Zwei Schuhe aus Nudelsuppe stehen am Wegesrand. In Kunstharz gegossen, verbinden sie persönliche Erinnerungen mit Fragen nach Identität, Migration und Materialkultur. Doch die Spurensuche endet nicht am Objekt. Auch in dieser Ausstellung bleibt die Kunst eine Einladung. Die Wege sind ausgeschildert, wer will, kann einfach weitergehen und sehen, was sich sonst noch zeigt.
Teilnehmende Künstler:innen
Teilnehmende Künstler:innen:
Nina Berfelde, Marco Born, Carla Bertone, Serefima Bresler, Norbert Hermann, Jana Jacob, Gunilla Jähnichen, Liz Magno,
Tom Meier, Sophia Roggenkamp, Sergei Shteiner, Anja Spitzer, Wael Toubaji, Anna Zakelj, Nilra Zoraloglu, Jay Kaufmann,
Elena Vlachopoulos, ‚Krit-Ish,’Plattform: Golriz Behgoo, Paula Chisari, Lisa Glauer, Kirstine Kjeldsen, Katya Mora, Luciano Zapata