ARTSPRING FILMFESTIVAL

Alljährlich zeigt das artspring filmfestival unterschiedliche künstlerische Positionen der Film- und Videoschaffenden und stellt sie zur Diskussion. In diesem Jahr sind wir im Kino der Brotfabrik zu Gast: Am 06., 07. und 08. Mai, jeweils ab 18 Uhr und mit anschließenden Live-Talks. Wir empfehlen die kostenlosen Tickets direkt beim Kino zu buchen, Restkarten gibt es an der Abendkasse.  Das Thema lautet: „ZEIGE DEINE W_NDE“. Filmfestival

Was können Filme? Im besten Fall alles. Sie können Bewusstsein schaffen und Empathie erzeugen. Sie können anklagen und dazu einladen, absolute Wahrheiten zu hinterfragen. Sie können erkunden, was war und was geschieht – aus vielfältigen Blickwinkeln, mit unterschiedlichsten Fragestellungen und mit dem Wunsch, den Blick des Publikums zu weiten. Sie können unterdrückte „W_nden“ an die Oberfläche drängen lassen, der Wirklichkeit eine andere Welt entgegensetzen, Durchgänge aufzeigen und damit die Voraussetzung für Veränderung schaffen.

Die Auswahl in diesem Jahr schöpft aus der ganzen Bandbreite filmischer Formen und ist weit mehr als die Summe der gezeigten Filme. Jeder auf seine Weise fügen sich die Filme des Programms zu einer größeren Geschichte zusammen, die die Vergangenheit bezeugt, die Gegenwart erfasst und Zukunft imaginiert. Mit insgesamt drei Screenings vom 6. bis zum 8. Mai bewegen wir von Berlin an unterschiedlichste Orte dieser Welt. Es ist eine vielschichtige Reise durch die brennenden Themen der Zeit, durch Biografien, Beziehungen und Gefühle. Sichtbar werden die Hinterlassenschaften von Krieg, Zerstörung und Kolonialismus. Wir hinterfragen die Konstruktion von Geschlechterrollen, erleben Verlust, Schmerz und Krankheit. Wir tauchen ein in das Konstrukt Familie als Mikrokosmos, brechen aus unseren eigenen vier Wänden aus, erkunden die (gegenwärtigen) Zukünfte von Digitalität und Künstlicher Intelligenz. Und bei all den „W_nden“, die zweifelsohne in diesen Geschichten mitschwingen, ist die Welt auch in ihrer Schönheit und Gestaltbarkeit erfahrbar.

Konzept: Matthias Daenschel, Musik: Luca Sammuri // 2024 // 3:02 min. // ohne Sprache

Über 5.000 Fotos fügen sich zu einer rasanten Jagd durch den Zeittunnel Berlins – einer ruhelosen Suche
nach Rissen und offenen Wunden deutscher Geschichte in der Stadt.

Regie: Nnenna Onuoha // 2021 // 5:28 min. // haitianisches Kreol mit englischen und deutschen Untertiteln

In einem neoklassizistischen Schloss im Nordosten Berlins werden die Geister der Geschichte durch eine afro-karibische Gebetszeremonie beschworen. Einst verkauft aus Groß Friedrichsburg an der Goldküste, führen uns die Geister durch die Säle des Schlosses Friedrichsfelde, das zum Teil mit den Einnahmen aus ihrer Versklavung erbaut wurde.

Regie: Silvia Sarsano // 2023 // 13:02 min. // armenisch mit englischen Untertiteln

Eine Dokumentation der Atmosphäre in Jerewan zwei Wochen nach dem letzten Konflikt in Berg-Karabach im September 2023. Momentaufnahmen in der Stadt sowie Begegnungen und Gespräche mit den betroffenen Menschen zeichnen ein Bild der Ambivalenzen von Flucht, Ankommen und Bleiben.

Regie/Konzept: Kristina Petukhina // 2021 // 4:56 min. // ohne Sprache

Allein zuhause im Lockdown. Die Nachbarn bohren sich durch die Wände, reparieren Dinge, machen Lärm. Mit einer Geige, einem Synthesizer, Field-Recordings, einem iPhone und Instagram-Filtern wandelt sich der Lärm in eine Video-Sound-Collage und transformiert Stress durch Kunst in Kreativität.

Regie/Konzept: Gatti Nudi // 2023 // 4:43 min. // englisch mit englischen Untertiteln

Gedanken werden zum ersten Mal laut ausgesprochen, Essen wird berührt, als wäre es der Körper des Liebhabers oder der Liebhaberin – anfangs sanft, mit der Zeit immer heftiger. Ein Video über die Phase zwischen Kennenlernen und Bindung, über Selbstliebe und Selbstbestimmtheit, gedreht in einer Küche. Eine Geschichte über unerfüllte Erwartungen, die zu einer Geschichte über das Schicksal einer ganzen Generation wird.

Regie/Konzept: Luxus Filmkollektiv, Regie: Eva Matz // 2024 // 6:8 min. // deutsch mit englischen Untertiteln

„Sie“ ist definiert; von Geburt an. Die Rolle, die sie zu spielen hat, wer sie ist, was sie ausmacht. Das Patriarchat muss abdanken. Denn wenn der eigene Körper und das eigene Geschlecht zu politischen Themen werden, ist es an der Zeit, dass auch die eigene Stimme gehört wird.

Regie/Konzept: Rui Nacumbize Namagoa, Recording Recording/Mixing: Michael Häßler // 2023 // 5 min. // englisch mit englischen Untertiteln

„BLACK“ is but one of many words with the same meaning: Nothingness and we are Its Children.

Regie: Nina E. Schönefeld // 2022 // 7:01 min. // englisch

Kapitalismus ist ausbeuterisch, entfremdend und schafft wirtschaftliche Ungleichheit. Er ist antidemokratisch und führt zu einer Erosion der Menschenrechte, weil er Anreize für Expansion und Kriege schafft. Ein Videoprojekt, das das Gefühl ständiger Unsicherheit, die Angst vor unsichtbaren Bedrohungen und Gewalt zu einer Collage verdichtet

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