Vernissage: Dienstag 01. Oktober um 18 Uhr
Ausstellung: 01. – 14. Oktober
Öffnungszeiten: Montag- Donnerstag von 17-20 Uhr, Freitag von 15-18 Uhr, Samstag von 12-16 Uhr
abandoned places
In der Reihe “abandoned places” untersucht M Kraatz Verlust, Trauer und dessen Erinnerungsräume mit malerischen Mitteln. Wenn eine nahestehende Person stirbt und damit Bindungen oder Lebensphasen enden, entstehen nach und nach neue Räume, in denen etwas fehlt, etwas bleibt und zugleich etwas Neues entstehen kann.
Trauerprozesse sind nicht linear, immer laut oder leise, schwarz oder weiss, sie sind vielschichtig. Sie generieren miteinander verwobene Ebenen, die vereinzelt und zu unterschiedlichen Zeitpunkten sichtbar und fühlbar werden und sich manchmal widersprechen. Gleich den Erinnerungen selbst, sind ihre Arbeiten keine fotografischen oder filmischen Abbildungen, sondern durch Vorgänge der Interpretation veränderte Fragmente. Die Bilder entstanden auf lila grundierten Leinwänden, auf denen die Motive in lasierenden und deckenden Acryl-Schichten von dunkel zu hell gewachsen sind. Oft sind nur Ausschnitte ersichtlich, Größe und Weite variieren. Sie erscheinen eingefroren, still. Das Arrangement der gezeigten Dinge evoziert das Gefühl einer vergangenen Lebendigkeit. Das Bett wirkt wie kürzlich benutzt , die Flaschen auf dem Küchentisch wie stehengelassen. Etwas das war, aber nicht mehr ist.
Während des Betrachtens entstehen so zwei eigentlich voneinander getrennte Räume: Einem, von bedrückender Stille, einer unendlich verlangsamten Zeit, einem der schon Abschied genommen hat. Und jenem einer sich entfaltenden Erinnerung: An etwas Geschehenes, gefüllt mit Geräuschen, Gesprächen, Berührungen, Lebendigkeit und Nähe. Jenem, der sich danach sehnt, den Erinnerungen für immer Raum geben zu können.
M Kraatz lebt und arbeitet als Künstlerin in Berlin. Ihre Medien sind vor allem Malerei, Zeichnung und Illustration. In ihrer künstlerischen Arbeit setzt sie sich mit Sozialen Zusammenhängen, sozialer Ungleichheit sowie im besonderen mit dem Umgang von Erinnerungen und Erinnerungsräumen auseinander. Diese Arbeit hilft ihr zu verstehen, festzuhalten und zu kommunizieren. Form und Inhalt sind sehr persönlich, doch explizit nicht privat.