Stall gesucht, warm und hell, Ochs und Esel kein Hindernis.

*** Update: In einer weiteren Übergangslösung haben die KEP eine Verlängerung der Mietverträge für ein weiteres Jahr z.ugesagt bekommen. Langfristig gilt aber weiterhin: Räume gesucht!***

Wer klopfet an? Die Geschichte der KunstEtagenPankow in den letzten Jahren hat wahrlich viele Parallelen zur Weihnachtsgeschichte. Für das kommende Wochenende lädt die Künstler*innengemeinschaft, die 25 Mitgliedern besteht, davon 13 in Ateliernot, zur allerletzten Aktion. Die allerletzte Schau? Der KEP? Kommt Ihnen das auch so bekannt vor? Das hatten wir doch schon mal.

Die Gruppe aus Pankow kämpfte in den vergangenen Jahren engagiert, aber leider auf verlorenen Posten, um den Erhalt ihrer Ateliers im alten INTRAC-Gebäude in der Pestalozzistraße. Nach zahlreichen Verhandlungen und internen Umzügen kam das Aus dort vor einem Jahr.

Eine temporäre Lösung fand sich in einem anderen, sanierungsbedürftigen Bürogebäude aus den 80ern, nämlich dem Ateliergebäude an der Prenzlauer Promenade, das gerade vom Senat der langfristigen kulturellen Nutzung übergeben worden war.  Für die KEPler war die Anmietung allerdings befristet, zunächst bis September, dann bis zum Jahresende, immer flexibel um die Baustellen herumziehend, aber immerhin mit eigenem Projektraum im Erdgeschoss – es könnte so schön und so passend sein, doch die Räume im Riesenhaus sind alle bereits für zukünftige Nutzung verplant und diejenigen, die Ateliers bleiben sollen, werden dann vom Atelierprogramm des BBK wieder vergeben – einzeln, und irgendwann später.

Nach diesem für alle Künstler*innen und Kulturschaffenden ausgesprochen schwierigen Jahr bleibt für die KEP nun das Kistenpacken auch in dieser Weihnachtswoche. Und trotz des Zusammenhalts, der Kontaktsuche in alle Richtungen, vor allem der Politik, trotz all der Suche scheint im Stadtbezirk kein Ort vorhanden, der 13 sympathische Künstler*innen mittleren Alters aufnehmen möchte, auf dass sie, ach das mit der Schwangerschafts-Kunstwerk-Analogie erspare ich uns an dieser Stelle. Aber eigentlich ist es schon passend: Man braucht ein trockenes Obdach, um neues Leben, neue Ideen, neue Diskurse in die Welt tragen zu können.  Dazu braucht man dann in diesem Fall noch Lagerraum, fließendes Wasser, gerne auch Nordlicht.  Und vor allem einen dauerhaften Mietvertrag.

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