Ausschreibung artspringnale – Filmfestival

artspringnale 2022

Die artspringnale – das Filmprogramm von artspring berlin – zeigt alljährlich unterschiedliche künstlerische Positionen der Film- und Videoschaffenden des Bezirks und stellt sie zur Diskussion. Auch in diesem Jahr sind vier Termine im Mai geplant, immer freitags mit anschließenden Live-Talks.

Nach zwei Jahren Pandemie freuen wir uns auf die Rückkehr in den öffentlichen Raum, auf die persönlichen Begegnungen, das gemeinsame Erlebnis und den Austausch. Und doch bleibt auch 2022 alles anders. Die Pandemie und die Erfahrung der Fragilität hinterlassen ihre Spuren. Wir leben in einer Zeit, die reich an Dynamiken ist. Ob Corona- oder Klimakrise, erstarkender Rechtspopulismus oder Ost/West-Konflikt – nahezu täglich stellen sich neue Herausforderungen, bei deren Beantwortung die Gesellschaft zerrissen scheint.

Der Mythos ist hin.

Der Mythos ist hin. Eine Behauptung, eine Fragestellung und eine Aufforderung, die aktueller nicht sein könnten. Denn im Ringen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt gewinnen Fragen nach Vereinendem, nach sinnstiftenden Erzählungen und Deutungen an Gewicht – Chance und potenzielle Gefahr zugleich.

Der Mythos ist hin. Ist er das? Und welcher Mythos eigentlich? Der des Künstlers, der Künstlerin oder der des Filmemachens? Der Freiraum für das Abbilden von Fiktion und das Erschaffen neuer, eigener Realitäten, aufgerieben zwischen Systemrelevanz und Prekariat? Oder der Mythos des Prenzlauer Bergs als Chiffre für ein bestimmtes Lebensgefühl? Der Mythos eines Bezirks der Unangepassten, von Unordnung und Subversion, von Solidarität und Widerstand und von der unreglementierten Wendezeit, als alles möglich schien? Ein Mythos, der verloren scheint und doch in den Erinnerungen weiterlebt. Ein Mythos, der zu einem Korrektiv geworden ist, durch das das Viertel heute bewertet wird. Ein Mythos als überzeitliche Projektionsfläche für Wünsche, Hoffnungen und Utopien.

Wo stehen wir und woran glauben wir? Was ist richtig und was ist falsch? Welche Geschichten und Bilder berühren die Menschen, vermitteln zwischen den Gegensätzen und schaffen Übergänge? Kann darin Integrationskraft liegen? Oder müssen wir die Komplexität erhöhen, alte Mythen dekonstruieren und neue erschaffen? Wie verhandeln verschiedene Generationen die Vergangenheit und wie lassen sich Erinnerungen pluralisieren? Was bedeutet das für die Gegenwart und für die Zukunft?

Gesucht werden Film- und Videobeiträge, die den Begriff des Mythos in all seinen Facetten und aus so vielen Perspektiven wie nur möglich befragen. Die Beiträge können neue Arbeiten sein oder bereits vorhandene.

Wer kann an der artspringnale teilnehmen?

Eingeladen sind alle Film- und Videokünstler:innen, die ihren Arbeitsschwerpunkt im Stadtbezirk Pankow – d.h. Prenzlauer Berg, Pankow, Weißensee – haben oder in ihrer Arbeit einen Ortsbezug zu Pankow herstellen.

Was kann eingereicht werden?

Eingereicht werden können alle Filmgattungen, -genres und -längen: Kurz- und Langfilme, fiktiv oder dokumentarisch, experimentell, analog oder digital, animiert, performativ, essayistisch – alle Formate sind zugelassen.

Einsendeschluss ist der 31. März!

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