Curatorial Part de Deux – Artists of the working arts

Rund 8.000 hauptberuflich bildende Künstlerinnen und Künstler leben nach Angaben der Künstlersozialkasse in der Metropole im Osten Deutschlands. Zum Vergleich sind derzeit 14.000 Rechts­­anwält:innen in Berlin zugelassen.

Wenn man noch bedenkt, dass nicht jede Künstlerin und jeder Künstler bezüglich einiger Hürden in der KSK eingetragen ist, sind es wahrscheinlich noch mehr. Grob geschätzt haben wir dann ebenso viele Menschen im Anwalts- wie Kunstberuf. Schöne Sache eigentlich, wenn nicht die finanzielle Lage wäre. Wir unterstellen jetzt einfach mal ganz vorurteilsbehaftet, dass die Anwältin weniger Geldsorgen und Zweitjobs als die Künstlerin hat. Nun muss die Künstlerin jedoch auch Miete zahlen. Sehr häufig trifft man Künstler:innen daher bei ihren, in ihrer Anzahl doch sehr überschaubaren, Kolleg:innen an, die nicht nur
in der KSK sind, sondern sogar zu den Playern
im Kunstbereich gehören.

Kunstwerkstätten sind nicht neu. Man denke
nur an Rubens und seinen Goldhelm. Aber damals war es eher ein Handwerk. In heutiger Zeit werden Künstler:innen an Universitäten und Hochschulen ausgebildet – nicht allein in Technik, sondern vor allem in Kreativität und Eigenständigkeit.
Die finanzielle Lage führt also nun dazu, dass eigenständige Künstler:innen für eigenständige Künstler:innen arbeiten. Die eigenen Gedanken, Handschrift, Materialliebe, Atelierzeit etc. werden zur Seite geschoben, um Gedanken und Ideen einer oder eines anderen auszuführen.

»Curatorial Part de Deux – Artists of the working arts« will dieser Verknüpfung nachgehen und zeigen, welche Vielfalt und Netzwerke in den großen Künstler:innenstudios, wie z. B. bei Alicja Kwade, Katharina Grosse, Olafur Eliasson oder Tomás Saraceno schlummern.

Beteiligte Künstler:innen: Nicolas Astorga, Gleb Bas, Florian Bielefeldt, Mathias Euwer, Ulli Grötz, Franziska Harnisch, Judith Karcheter, Susanne Kunkel, Nora Lube, Luca Longagnani, Keegan Luttrell, Jakob Urban, Daniela Macé Rossiter, Olivia Martin Moore, Philippine de Salaberry, Carlos Sfeir Vottero, Ramona Taterra

Ort: Gewölbekeller, Gewerbehof KönigStadt,
Eingang: Straßburger Straße 53

Vernissage: 6.5., 19 Uhr

Öffnungszeiten: 7.5. 15.5., 16 20 Uhr

Die Ausstellung findet als Auftaktveranstaltung im Rahmen des artspring Festivals statt und wurde kuratiert von Mirjam C. Wendt und Franziska Harnisch.

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