Die liegende Figur

Ausstellung in der Magistrale der Park-Klink Weissensee

10. Mai. – 03. September

Warum liegen Menschen? Aus Erschöpfung, aus Ohnmacht, aus Bequemlichkeit, aus Sinnlichkeit? Gleichzeitig verschmilzt mit dem Hinlegen die aufrechte Position mit einem landschaftlichen Format. Eine Ausstellung mit Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern mit Atelier in Pankow. Die Ausstellung wurde kuratiert von Jürgen Köhler.

Teilnehmende KünstlerInnen
Patricia Lambertus

Die Collage „Satyr und Nymphe“ bedient sich einem historischen Bildzitat von dem italienischen Maler Piero di Lorenzo. Die Szene des trauenden Satyrs um die verstorbene Nymphe verschmilzt hier mit einer hauptsächlich schwarzen geflügelten Tapete in einer Décollage.

Julia Brodauf

Das Bild zeigt den Auto Gabriel Garcia Marquez, wie er auf einem Sofa liegt und ein Buch liest. Es spiegelt eine privat Situation vor, in dem sich der Weltautor mutmaßlich bequem einer Lektüre hingibt. Ins Buch versenken, ins Sofa versunken – die liegende Figur als Ausdruck von Entspannung und Konzentration.

Vanessa Cardui

BODY LANDSCAPE ist ein Animationsfilm, der verschiedene Körperlandschaften zeichnet. Von Kopf bis Fuß gehen wir filmisch über den Körper einer Frau & erkunden ihre Landschaften. Die weiblichen Kurven verwandeln sich in Berge, Seen, Wüsten, Wasserfälle, Bäume & Wälder – Der Körper verwandelt sich, nur durch eine Berührung, in eine Naturlandschaft voller Wunder – Der weibliche Körper wird zum Ort der Geburt & der Transformation.

Anja Ehrenberg

Das Bild entstand im ersten Lockdown 2020. Die halb aufgerichtet liegende Person spiegelt mein damaliges Gefühl: Wie auf einer Insel allein gestrandet zu sein; gleichzeitig, immer ein Auge offen haltend, um mit zu bekommen, wie sich die Covidlage weiter entwickelt. Vielleicht ginge es mir in einem Krankenhaus ähnlich. Auf mich selbst zurückgeworfen, das Krankenbett eine Insel, angehalten zur Ruhe, nichts desto trotz mit dem Bedürfnis, den Anschluß an die Aussenwelt nicht zu verlieren.

Niki Elbe

Der Raum, in dem sich die Ereignisse abspielen, ist ein offener. Ein innerer Ort auch, nicht von dieser Welt, und dennoch erzählt er von ihr. Er benötigt keine Schwerkraft, keine akademische Perspektive, keinen malerischen Realismus. Und gerade damit öffnet er sich dem Betrachter, erzeugt einen Sog, und befragt direkt das Erleben.

Andrea Engelmann

Liegen als Ausdruck von Ruhen, Träumen wie von Schwächung steht für Positives und auch für den Niedergang. Das Liegen, das ich zeige, neigt sich sehr zur Ebene. Ein kraftvoller, von Lebensimpulsen gespannter männlicher Körper ist der Starre verhaftet, die Unfähigkeit zur Regung zeigt sich in der Körperform. Das Rot erscheint als Lebenskraft, das gebrochene Rot des Holzes deutet ins Dunkle. Dies und die unorganische Gerade bilden den Übergang ins Immaterielle, in die Unabänderlichkeit.

Skadi Engeln

Eine Frau liegt am Ufer eines Flusses. Schläft sie? Hat sie gebadet? Wurde sie angeschwemmt? Sie scheint mit der Landschaft zu verschwimmen. Ihre Auflösung scheint vor dem Tod nicht Halt zu machen. In dem ewig wiederkehrenden Grün wirkt der weibliche Akt von seiner Umgebung umspielt bis verschlungen.

Dagmar Gester

Erkundungen des Himmels über Osteuropa, auf der Straße liegend Sonntag früh morgens. Die schnell geknüpften elektronischen Verbindungen verwandelten Anfang der 2010er Jahre die osteuropäische Stadtlandschaft. In ihrer dreidimensionalen Plastizität entstand eine Architektur des Zwischenraums, die auch den Himmel erfasste.

Jan Gottschalk

Das Foto zeigt eine Miniatur aus ungebrantem Ton. Eigentlich als Model geplant hab ich mich in den Einzelheiten verfangen und die Arbeit in ihrer Manieriertheit auf die Spitze getrieben. Während einer Ausstellung wurde sie zerstört und zeigt nun, in der Fotografie festgehalten, eine Zerbrechlichkeit oder Zerbrochenheit, die zunächst gar nicht beabsichtigt war.

Johanna Grotzke

Die Collage ist aus handkolorierten Papier geschnitten, sie zeigt eine liegende Figur in perspektivischen Hintergrund, die stark reduziert ist auf Licht und Schatten. Es wurden ölbasierende Farben auf 110 g Universalpapier benutzt.

Milena Jost

Das Bild zeigt eine kopfüber hängende Frau vor einem Fenster. Die Körperdarstellung ist gewollt unrealistisch und angedeutet. Die Perspektive von oben und untern ist verzerrt und nicht eindeutig, der Raum in dem sich der weibliche Körper befindet nicht klar, liegend, fallend, kopfüber.

Anette Kuhn

Die Arbeit (Digitaldruck) zeigt in einem traumhaften Kontext das Nebeneinander gegenwärtiger Realitäten: prekäre Lebensumstände, in denen öffentliche und private Räume ineinander übergehen. Der liegende Mensch ist hier Ausdruck von Intimität, die überall stattfindet und betrachtet werden kann. Anders als in der Moderne geht es hier nicht um das Darstellen von Zukunft, um das Entwickeln von Utopien oder Dystopien, sondern um eine adaptive Haltung gegenüber dem Panorama der Gegenwart.

Liz Magno

Acrylic on Canvas- Drawing is slightly amusingly distorted because it was made later, from a sketch, because at this time, sessions were virtual. The model posed on Zoom due to Covid.

Mady Piesold

Die Intimität von Menschen im Liegen ist Thema dieser Serie, deren Körper sich um- und ineinanderschlingen. Der Mensch wird Teil eines größeren Ganzen, wenn in der Verschlungenheit die Körperteile der liegenden Akteure nicht mehr eindeutig zuzuordnen sind, Haut, Haare und Gliedmaßen miteinander verflochten sind. Ein Moment von großer Intensität des menschlichen Daseins.

Annekatrin Pischelt

Die bisher 3 Werke der Serie `Sendepause` (versunken, erschöpft, satt) sind digitale Collagen. Als Fineartdruck werden sie aktuell in den dargestellten Farben ausgestellt. Auf den 3 Bildern der Serie ist jeweils der selbe Mann zu sehen. Zweimal liegt er schlafend mit einer Katze, einmal liegt er angelehnt und ist versunken in sein Tablet. Er fängt an etwas Feuer. Dabei bekommt er nichts um sich herum mit. Auf allen 3 Bilder ist ein Fernseher mit dem Testbild für die `Sendepause` zu finden.

Mariel Poppe

Sumo 1, 2019 | Sumo 2, 2019
Tuschezeichnung auf Papier aus der Werkreihe Struggle. Im Kampf gefallen, ineinander verstrickt, am Boden liegend: Ein Körperknäuel.

Christina Schleicher

Meine Malerei ist im Jahr 2021 in meinem Atelier im ECC Weissensee entstanden. Acryl und Kohle auf Leinwand. Die Malerei zeigt zwei Frauen. Ein kräftiger Halt. Fast fragmentarisch. Ein Fuß ist zu sehen. Kommt er? Geht er ? Liegt er ?

Adrianna Snochowska-Leonard

Adrianna worked on this painting over many months while living in wild northern Ireland. One of her earlier works, its intricacy clearly shows her heart and soul. Within a surreal landscape, two lovers can be seen, one of whom reclines on the right, presenting a pose of content and relaxation. Adrianna feels with this work she was unknowingly projecting a yearning for happiness and love which resulted in the chance encounter with her future husband.

Kassandra von Aschenbach

Auf der Arbeit „Das Himmelbett“ ist eine schlafende Figur mit Renaissancekragen in einem Himmelbett zu sehen. In diesem Schlafzimmer herrscht Chaos. Das Kuscheltier der liegenden Figur, der Maulwurf, betrachtet vom Baldachin des Bettes aus die Szene. Im unbehaglichen Bett wimmelt es von Würmern.

Markus Willeke

Markus Willekes Gemälde und Zeichnungen entstehen durch die Einbeziehung des Zufalls und unter Einwirkung von Störfaktoren und Irritationen. Sie dokumentieren Verfallssymptome scheinbar stabiler Ordnungen und den Verlust von körperlicher Integrität und zeigen oftmals die dunklen Seiten unserer Zeit und die Verletzlichkeit und Fragilität von Schönheit. Die drei Werke mit dem Titel „Paradise Circle“ entstammen einer Serie von Aquarellen, die nach Werbekampagnen von Luxusmodelabeln entstanden sind.

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