ARTSPRING FILMFESTIVAL

Alljährlich zeigt das artspring filmfestival unterschiedliche künstlerische Positionen der Film- und Videoschaffenden des Bezirks Pankow und stellt sie zur Diskussion. In diesem Jahr sind wir im Kino der Brotfabrik zu Gast: Am 22., 23. und 24. Mai, jeweils ab 18 Uhr und mit anschließenden Live-Talks. Das Thema lautet: „Hell!“. Filmfestival

Was sind die Optionen in einer Zeit, die auseinanderzufallen scheint? Treten wir den Rückzug an und flüchten uns unter die Decke der Harmonie? Oder gehen wir in die Offensive und riskieren ein Leben in Extremen? Himmel oder Hölle? Und wie lässt sich dieser Zwiespalt in die (Film)Kunst übersetzen?

Film kann Zeit, Raum und Erinnerungen konservieren. Film kann Orte schaffen, mit denen wir die gegenwärtige Realität für ein paar Stunden vor der Kinotür lassen. Wo wir im Dunkeln nicht allein sind. Film kann aber auch Realitäten abbilden, uns unausweichlich mit ihnen konfrontieren und uns dazu auffordern, sie neu zu gestalten. Im Kino, wo wir im Dunklen nicht allein sind. Filmfestival

Doch ganz gleich, welche Entscheidung man trifft, ein Film ist nie nur die bloße Aneinanderreihung von Bildern. Jeder Film erzählt nicht nur das, was er zeigt, sondern zugleich auch das, was er nicht zeigt. Das, was unter der Oberfläche im Verborgenen liegt. Die leisen (oder auch lauten) Zwischentöne. Das, was zwischen den Bildern, zwischen Himmel und Hölle passiert. Im Kino und darüber hinaus. Filmfestival

-2020- Filmfestival

Regie/Konzept: Peng Liu // 2020 // 3:04 min. // ohne Sprache

Das Musikvideo ist ein Übergang zwischen Realität und virtuellem Raum, der Lichtpunkte, lineare Modelle und 3D-Modellfragmente miteinander verbindet. Zusammen mit Erinnerungsfragmenten bilden sie eine sich unendlich neu generierende Heterotopie in der Berliner U-Bahn. Filmfestival

Regie: Nina E. Schönefeld // 2021/2023 // 27:03 min. // englisch

P. A. R. A. D. I. S. E. ist ein neues VR-Programm, das ultimative Gefühle erzeugen soll. Doch ob die Filmheldinnen tatsächlich wahre Gefühle empfinden, lässt sich nur schwer sagen. Ein Mädchen wird lebendig begraben. Aber ist das Realität oder nur ein Spiel? Die Videoarbeit zeigt den Unterschied zwischen der Erfahrung virtueller Realität im künstlichen Raum und der Erfahrung physisch greifbarer Realität in der Natur. Und auch wenn die Realität heute oft surreal und die virtuelle Realität realer erscheint, gibt es dennoch einen Unterschied. Er liegt in der Frage nach der Wahrheit.

Regie/Konzept: Kai Zimmer // 2022 // 13:17 min. // ohne Sprache

Die Realität des Alltäglichen wird auf Traum- und Albtraumebenen gehoben. Über den Bildern schweben eine rätselhafte Ambiguität und eine geheimnisvolle Bedrohlichkeit. Die Assoziationskette des Filmes „CERTAINTY – DEATH – ENDING“ nimmt Bezug auf die Hölle und das Fegefeuer aus Dantes Göttlicher Komödie.

Video: Gabriele Avanzinelli, Musik: Gianmarco Caselli // 2023 // 3:54 min. // ohne Sprache

Hellumination ist menschliche Verfolgung ohne Ziel. Sich wiederholend, anonym, Selbstzweck. Nichts passiert, höllisches Licht, Langeweile. Das Nichts windet sich und beginnt sich von allem menschlichen Anschein zu entleeren: Ein ekelerregender, mit rosa Samt überzogener Kristallkelch. Nur die Sonne bleibt, die einzige Präsenz in der dicken Luft einer stillen Explosion.

Regie/Konzept: Anika Schröck // 2023 // 3:36 min. // ohne Sprache

Zwischen Licht und Dunkelheit, Innen und Außen, entfaltet sich eine visuell-akustische Assoziation. Intimsphäre und öffentlicher Raum, Technik und „Natur“, Lampen- und Sonnenlicht treffen in einer Montage surrealer Alltagsbeobachtungen aufeinander.

Regie/Konzept: Nnenna Onuoha // 2021 // 17:23 min. // englisch mit deutschen Untertiteln

Am Telefon erzählen dreizehn ehemalige Klassenkameraden von der Austauschreise ihres ghanaischen Gymnasiums nach Mississippi, USA zehn Jahre zuvor. Doch je mehr sie erinnern, desto unheimlicher wird es. Die Mischung aus schwarzen und verschwommenen Bildern bildet die Erinnerungslücken der Gruppe nach.

Der Open Call für die Teilnahme am artspring Filmfestival wird jährlich ausgeschrieben.

Menü