Open Call: artspring film 2023

Hell – Open Call artspring film

Für das diesjährige artspring-Filmprogramm werden Film- und Videobeiträge gesucht, die das Himmel-und-Hölle-Spiel in all seinen Facetten und aus so vielen Perspektiven wie nur möglich hinterfragen. Eskapistisch, utopisch, konfrontativ und zwiespältig. Laut und leise. Subjektiv reflektiert. Die Beiträge von dem Open Call artspring film können neue Arbeiten sein oder bereits vorhandene.

Alljährlich zeigt artspring film unterschiedliche künstlerische Positionen der Film- und Videoschaffenden des Bezirks Pankow und stellt sie zur Diskussion. In diesem Jahr sind wir im Kino der Brotfabrik zu Gast: Am 22., 23. und 24. Mai, jeweils ab 18 Uhr und mit anschließenden Live-Talks. Das Thema lautet: „Hell!“.

Wer kann an artspring film teilnehmen?

Eingeladen sind alle Film- und Videokünstler:innen, die ihren Arbeitsschwerpunkt im Stadtbezirk Pankow – d.h. Prenzlauer Berg, Pankow, Weißensee – haben oder in ihrer Arbeit einen Ortsbezug zu Pankow herstellen.

Was kann eingereicht werden?

Eingereicht werden können alle Filmgattungen, -genres und -längen: Kurz- und Langfilme, fiktiv oder dokumentarisch, experimentell, analog oder digital, animiert, performativ, essayistisch – alle Formate sind zugelassen.

Einsendeschluss ist der 19. März!

HELL?! Licht? Hölle? Oder beides? Beides. Denn die Ereignisse der letzten Jahre haben das Leben grundlegend verändert. Wir leben in einer von Brüchen und Polarisierungen geprägten Gegenwart. Einer Zeit multipler, schier endloser und kräftezehrender Krisen. Und dann ist da diese Sehnsucht. Die Sehnsucht nach Orten, an denen man die bedrückende Schwere der Realität hinter sich lassen kann. Helle, warme, klare Orte. Orte, die neue, eigene Realitäten schaffen. Die ein utopisches Moment, ein eskapistisches Gegenmodell zur Gegenwart formulieren, zur Endlichkeit und zur Fragilität als kultureller Erfahrung schlechthin. Doch dieses ewige Ideal der Harmonie, es bewirkt Schlimmes. Eine warme Decke zwar, die sich schützend über die Realität mit ihren multiplen Katastrophen und Eskalationskurven legt, dabei jedoch alles ins Stocken bringt und jede Lebendigkeit erstickt. Und dennoch, sie ist da, diese Sehnsucht.

Was sind die Optionen in einer Zeit, die auseinanderzufallen scheint? Treten wir den Rückzug an und flüchten uns unter die Decke der Harmonie? Oder gehen wir in die Offensive und riskieren ein Leben in Extremen? Himmel oder Hölle? Und wie lässt sich dieser Zwiespalt in die (Film)Kunst übersetzen?

Film kann Zeit, Raum und Erinnerungen konservieren. Film kann Orte schaffen, mit denen wir die gegenwärtige Realität für ein paar Stunden vor der Kinotür lassen. Wo wir im Dunkeln nicht allein sind. Film kann aber auch Realitäten abbilden, uns unausweichlich mit ihnen konfrontieren und uns dazu auffordern, sie neu zu gestalten. Im Kino, wo wir im Dunklen nicht allein sind.

Doch ganz gleich, welche Entscheidung man trifft, ein Film ist nie nur die bloße Aneinanderreihung von Bildern. Jeder Film erzählt nicht nur das, was er zeigt, sondern zugleich auch das, was er nicht zeigt. Das, was unter der Oberfläche im Verborgenen liegt. Die leisen (oder auch lauten) Zwischentöne. Das, was zwischen den Bildern, zwischen Himmel und Hölle passiert. Im Kino und darüber hinaus.

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