Open Call: Junge Szene

Hell

Erstmalig schafft Artspring einen eigenen Spot mit dem Open Call für die Junge Szene des Bezirks Pankow. Wir möchten unterschiedliche künstlerische Positionen junger Kunstschaffender zeigen. Das können Texte, Filme und Videos, Audioproduktionen, Performances etc. sein – zum Thema: „Hell“.

Vom 17. bis 19. Mai werden wir die Bühne des Theaters unterm Dach zur Verfügung haben. Am 17. und 18. Mai werden wir gemeinsam eure künstlerischen Ideen und Arbeiten diskutieren und weiterentwickeln, um daraus ein Programm zu kuratieren, das dann am 18. Mai Premiere feiern wird! Dafür werden künstlerische Beiträge und Interessierte gesucht, die das Himmel-und-Hölle-Spiel in all seinen Facetten und aus so vielen Perspektiven wie nur möglich hinterfragen (möchten). Eskapistisch, utopisch, konfrontativ und zwiespältig. Laut und leise. Jung und subjektiv reflektiert. Die Beiträge können neue Arbeiten sein oder bereits vorhandene.

Wer kann teilnehmen?

Eingeladen zum Open Call Junge Szene sind alle jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren, die im Stadtbezirk Pankow – d.h. Prenzlauer Berg, Pankow, Weißensee – leben oder in ihrer Arbeit einen Ortsbezug zu Pankow herstellen.

Was kann eingereicht werden?

Eingereicht werden können alle Genres und Formate: Film-, Text- und Audioproduktionen, Performances, experimentelle Videokunst, Fotostorys (…). Kurz oder lang, fiktiv oder dokumentarisch, experimentell, analog oder digital, animiert, performativ, essayistisch – alle Formate sind zugelassen.

Einsendeschluss ist der 19. März 2023!

HELL?! Licht? Hölle? Oder beides? Beides. Denn die Ereignisse der letzten Jahre haben das Leben grundlegend verändert. Klimawandel, Corona, Krieg – wir leben in einer von Brüchen und Polarisierungen geprägten Gegenwart. Einer Zeit multipler, schier endloser und kräftezehrender Krisen. Und dann ist da diese Sehnsucht. Die Sehnsucht nach Orten, an denen man die bedrückende Schwere der Realität hinter sich lassen kann. Helle, warme, klare Orte. Orte, die neue Realitäten schaffen. Die ein utopisches Moment, ein eskapistisches Gegenmodell zur Gegenwart formulieren. Doch dieses ewige Ideal der Harmonie, es bewirkt Schlimmes. Eine warme Decke zwar, die sich schützend über die Realität mit ihren multiplen Katastrophen und Eskalationskurven legt, dabei jedoch jede Lebendigkeit erstickt. Und dennoch, sie ist da, diese Sehnsucht.

Wie fühlt es sich an, so jung so viele Krisen zu erleben? Was sind die Optionen in einer Zeit, die auseinanderzufallen scheint? Treten wir den Rückzug an und flüchten uns unter die Decke der Harmonie? Oder gehen wir in die Offensive und riskieren ein Leben in Extremen? Himmel oder Hölle? Und wie lässt sich dieser Zwiespalt in die Kunst übersetzen?

Kunst kann Zeit, Raum und Erinnerungen konservieren. Kunst kann Räume eröffnen, an denen wir die Realität für ein paar Stunden hinter uns lassen. Wo wir im Dunkeln nicht allein sind. Kunst kann aber auch Realitäten abbilden, uns unausweichlich mit ihnen konfrontieren und uns dazu auffordern, sie neu zu gestalten.

Doch ganz gleich, welche Entscheidung man trifft, es geht nie um eine bloße Aneinanderreihung von Bildern, Tönen oder Zeilen. Jedes Werk erzählt nicht nur das, was es zeigt, sondern zugleich auch das, was es nicht zeigt. Das, was unter der Oberfläche im Verborgenen liegt. Die leisen (oder auch lauten) Zwischentöne. Das, was zwischen den Bildern und Zeilen, zwischen Himmel und Hölle passiert. Dort, wo der Raum entsteht, in dem Veränderungen nicht nur möglich sind, sondern von allen – egal wie alt – verhandelt werden können!

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