Open Call: artspring film 2024

Einsendeschluss ist der 27. März

Alljährlich zeigt artspring film unterschiedliche künstlerische Positionen Film- und Videoschaffender und stellt sie zur Diskussion. Die ursprünglich lokale Begrenzung auf den Berliner Bezirk Pankow, hebt artspring 2024 auf und lädt alle Film- und Videoschaffenden ein, ihre Positionen einzureichen. Die Screenings finden vom 6. bis zum 8. Mai, jeweils um 19 Uhr im Kino der Brotfabrik statt.

Das diesjährige Thema lautet „Zeige deine W_nde“. Es geht zurück auf die Beuyssche Installation „Zeige Deine Wunde“, mit der der Künstler 1976 nicht nur die eigene Verletzlichkeit, sondern auch die der Gesellschaft thematisierte. Die Auslassung öffnet den Raum für das Spiel mit den Begriffen „Wunde“, „Wende“ und „Wände“. Sie unterscheiden sich nur in einem Buchstaben, aber zusammen gelesen werden sie zu Spiegeln unserer aktuellen Gegenwart.

„Zeige deine W_nde“ ist somit ein Thema, das Aufforderung und Aufruf zugleich ist. Denn angesichts der zunehmenden globalen Krisenstimmung, sich verhärtenden Fronten und in Wut und Gewalt umschlagendem Pluralismus, braucht es Kunst als Gradmesser für Demokratiebewusstsein mehr denn je. „Zeige deine W_nde“ heißt, zu zeigen was ist. Sichtbarkeit herzustellen für die Mauern, die uns umgeben oder sich in unseren Köpfen befinden, für die Wunden am Körper und der Seele, für die Grenzen und Durchgänge, die es zu überwinden oder zu durchschreiten gilt – ganz persönlich oder als Teil der Gesellschaft. „Zeige deine W_nde“ heißt auch, dem Krisenalltag zu widerstehen, die eigene Bewegungslosigkeit und Starre zu lösen, Grenzen zu überwinden und miteinander in Kontakt und Dialog zu treten. Denn erst mit Dialog und Austausch kann man sich der Welt vergewissern. Und in einer Welt, die auseinanderzubrechen droht, in Zeiten, in der gedankliche und reale Mauern hochgezogen werden, kann Kunst nur hilfreich sein, wenn sie Grenzen überwindet.

2024 möchte artspring mehr denn je Anlässe zur Kommunikation schaffen und dafür die Macht der Bilder nutzen. Das Kino ist dafür mehr als prädestiniert. Es ist nicht nur Ort der Kommunikation auf persönlicher Ebene, sondern auch Ort gesellschaftlicher Aushandlung – ein Katalysator, um genau dort zu verbinden, wo Meinungen und Standpunkte auseinandergehen. Denn was können Filme? Im besten Fall alles. Sie können Bewusstsein schaffen und Empathie erzeugen. Sie können anklagen und dazu einladen, absolute Wahrheiten zu hinterfragen. Sie können erkunden, was war und was geschieht – aus vielfältigen Blickwinkeln, mit unterschiedlichsten Fragestellungen und mit dem Wunsch, den Blick des Publikums zu weiten. Sie können unterdrückte „W_nde(n)“ an die Oberfläche drängen lassen, der Wirklichkeit eine andere Welt entgegensetzen, Durchgänge aufzeigen und damit die Voraussetzung für Veränderung schaffen.

Was wird für artspring film gesucht?
Für das diesjährige artspring-Filmprogramm werden Film- und Videobeiträge gesucht, die die „W_nde(n)“ in all ihren Facetten und aus so vielen Perspektiven wie nur möglich beleuchten sowie Wege aufzeigen, die eigene Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen. Die Beiträge können neue Arbeiten sein oder sich auf schon vorhandene Arbeiten beziehen und dabei neue Perspektiven einnehmen.

Wer kann an artspring film teilnehmen?
Eingeladen sind alle Film- und Videokünstler:innen, die in ihren Beiträgen einen Bezug zum Jahresthema herstellen.

Was kann eingereicht werden?
Eingereicht werden können alle Filmgattungen, -genres und -längen: Kurz- und Langfilme, fiktiv oder dokumentarisch, experimentell, analog oder digital, animiert, performativ, essayistisch – alle Formate sind zugelassen.

Wofür wir stehen?
Freiheit und Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind für uns handlungsleitend und wir treten aktiv einem diskriminierenden, abwertenden und ausgrenzenden Verhalten entgegen. Wir wenden uns entschieden gegen jeglichen Terror und Hass, Extremismus oder Rassismus und treten für eine friedliche, solidarische Welt ein. Wir sind überzeugt: Die Weltsprache (Film)Kunst kann der zunehmenden Gewalt entschieden entgegentreten.

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