Das Filmfestival: artspringnale 2021. Signale! OPEN CALL

Die artspringnale – das Filmprogramm von artspring berlin – zeigt alljährlich die unterschiedlichen künstlerischen Positionen der Film- und Videoschaffenden des Bezirks und stellt sie zur Diskussion. Geplant sind auch in diesem Jahr vier Termine im Mai, immer freitags mit anschließenden Live-Talks.

Wie artspring berlin lebt auch die artspringnale von der Begegnung, dem gemeinsamen Erlebnis und dem Austausch. 2021 aber ist alles anders und artspring berlin steht unter dem Thema SIGNALE!. Was hören und was sehen wir? Was senden wir? Diese Fragen richten sich insbesondere auch an die Film- und Videokunstszene. Seit März letzten Jahres steht sie unter Druck. Einnahmen bleiben aus, Förderungen fehlen, Produktionen stehen – mehr oder weniger – still. Freiräume verschwinden, die persönliche Begegnung ist reduziert, Frustration und Depression nehmen zu,  als gesellschaftliches Phänomen, aber auch ganz individuell.

Wie macht man weiter und was macht das mit der Filmkunst? Beeinflusst die Erfahrung der Fragilität die Inhalte und Formen? Welche Signale gehen von ihr aus? Wenn die Empfänger physisch nicht präsent sind, werden die Signale dann radikaler? Politischer? Essentieller? Oder verlagert sich die Arbeit ins Private, in den eigenen Resonanzraum und versendet sich im Äther? Ist der Empfang unterbrochen und müssten wir nicht eigentlich von Störsignalen sprechen? Wäre das nicht sogar noch zukunftsweisender?

Wir wissen es nicht und rufen auf zur Einsendung der (Stör)Signale. Es ist ein offener Prozess, der dazu einlädt Antworten zu liefern und neue Fragen aufzuwerfen. Um den Fragen nachzugehen und Antworten für die Zukunft festzuhalten, werden die Screenings durch anschließende Live-Talks mit den Filmschaffenden begleitet. Denn eines ist sicher: Es wird ein danach geben und wollen wir es produktiv gestalten, dürfen wir das hier und jetzt nicht nur ertragen und vorübergehen lassen, sondern müssen es als Ausgangspunkt für neue Ansätze betrachten.

Der künstlerische Umgang und Ausdruck von Veränderungen, Brüchen und gesellschaftlichen Herausforderungen ist gleichzeitig kein neues Thema für den Großbezirk Pankow. Vom surrealen, düsteren und scheinbar ausweglosen Psychogramm des „Cabinet des Dr. Caligari“ (1920), über die desillusionierte und scheinbar handlungsunfähige Jugend in „Berlin – Ecke Schönhauser…“ (1957), das in Grenzen hart erkämpfte Bedürfnis nach weiblicher Individualität der „Solo Sunny“ (1980) bis hin zu den ungefilterten Bildern des ‚Sommers der Anarchie‘ zwischen zwei Gesellschaften in „Berlin–Prenzlauer Berg. Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990“ (1990) und dem stillen und sozial kälter werdenden Alltag in „Sommer vorm Balkon“ (2006) – der Bezirk war und ist Seismograph für den Beginn neuer Gesellschaften. Ganz zu schweigen von den unzähligen verbotenen und unveröffentlichten, quasi fürs Archiv produzierten filmischen Werken.  

2021 wird das Programm der artspringnale daher durch Blicke in die filmische Vergangenheit des Bezirks ergänzt und mit der Gegenwart verschränkt.

Wer kann an der artspringnale teilnehmen?

Eingeladen sind alle Filmemacher:innen, die ihren Arbeitsschwerpunkt im Stadtbezirk Pankow – d.h. Prenzlauer Berg, Pankow, Weißensee – haben oder in ihrer Arbeit einen Ortsbezug zu Pankow herstellen.

Was kann eingereicht werden?

Eingereicht werden können alle Filmgattungen, -genres und -längen: Kurz- und Langfilme, fiktiv oder dokumentarisch, experimentell, analog oder digital, animiert, performativ, essayistisch – alle Formate sind zugelassen.

Anmeldeschluss: 14. März 2021. Das Anmeldefomular HIER

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