DURCHWEG

Eröffnung: 5. Februar 19 Uhr, 20 Uhr Einführung
Ausstellung: 05. – 28. Februar 2025 in den Pförtnerlogen der Prenzlauer Promenade
Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist täglich von außen mit Beginn der Dämmerung sichtbar

STRouX: Drei Eröffnungen an einem Abend

In Kooperation mit dem STRouX präsentiert artspring berlin die Ausstellungsreihe DURCHWEG. Gezeigt werden drei künstlerische Positionen, die sich auf unterschiedliche Weise mit räumlichen, zeitlichen und visuellen Dimensionen auseinandersetzen. Für den zweiten Teil der Ausstellungsreihe wurden die Arbeiten von Matthias Lehmann , Alla Zhyvotova und Ulrich Buge ausgewählt, die jeweils in einer eigenen Loge gezeigt werden.

Loge B: „DURCHWEG“ von Matthias Lehmann

Der Begriff „DURCHWEG“ umfasst Bedeutungen wie Einheitlichkeit, Konsequenz und Durchgängigkeit, verweist aber auch auf Übergänge, Verbindungen und gerichtete Bewegungen. Geometrisch geformte Papierskulpturen stecken sich in die Pförtnerloge und reagieren auf die formale Strenge des architektonischen Rasters. Die aus dreieckigen Flächen zusammengesetzte Struktur spielt mit den Grenzen des Raumes, dem was konstruktiv machbar ist und verbindet statische Präzision mit einer fließenden, dynamischen Ästhetik. Durch eine im Inneren der Installation integrierte Lichtquelle beginnen die Objekte zu leuchten und geben Einblicke in ihre geometrisch gerasterte Bauweise. Die Lichtführung hebt die Nähte der Installation hervor und betont den dialogischen Charakter zwischen Innen und Außen. Die Durchlässigkeit des Materials erlaubt es, die Strukturen nicht nur zu betrachten, sondern in gewisser Weise zu durchschreiten, wodurch sich neue Perspektiven auf den Raum und die eigene Position eröffnen. Matthias Lehmann lebt und arbeitet als Bildender Künstler seit seinem Meisterschüler Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, in Meißen und leitet dort ehrenamtlich als Vorsitzender den Kunstverein. Er erhielt zahlreiche 1. Preise für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum.

Ausgestelltes Werk: „DURCHWEG“ Größe 3,2 x 3,1 x 2,5 m, Papier
Loge C: ”Take my breath away” von Alla Zhyvotova

Wenn ich mir einen Menschen ohne seine Umwelt vorstelle, wäre der tot. Der Akt des Atmens ist essenziell für unser Dasein als lebende Wesen. Wir nehmen Luft von außen auf, verarbeiten sie in unserem Inneren und geben sie wieder ab. Wie viel von der Umwelt, die wir einatmen, bleibt in uns? Und wie viel von uns selbst atmen wir aus? Ich sehe das Atmen als eine Erweiterung unseres Körpers, die sich mit den Körpern unserer Umgebung verbindet. Etwas oder jemanden zu riechen, ist wie eine Berührung ohne physischen Kontakt. „Take My Breath Away“ ist eine multisensorische Installation, die aus einer Projektion auf einem dünnen Stoff, einer Öllampe, ätherischen Ölen, und einem zweisprachigen Text in Ukrainisch und Englisch besteht. Die Videoprojektion zeigt ein Gesicht, das gegen eine kalte Glasscheibe atmet. Der Atem wird sichtbar – als käme er von außen, wie ein Geist. Die Videosequenz ist nahtlos in einer Schleife arrangiert, sodass weder Anfang noch Ende wahrnehmbar sind. Diese Darstellung basiert auf dem ukrainischen Wort „Podykh“, das manchmal als Synonym für „Geist“ verwendet wird, dessen ursprüngliche Bedeutungen jedoch stets mit dem Atem verbunden sind. Podykh steht jedoch nicht nur für das Ein- und Ausatmen oder das Atmen im Allgemeinen. Es symbolisiert einen Prozess – ein Substantiv, das zugleich eine Handlung beschreibt. Könnte das bedeuten, dass auch der Geist ein Prozess ist, eine Transformation?

Ausgestelltes Werk: ”Take my breath away”, Projektion auf einem dünnen Sto, Öllampe, ätherischeÖle, zweisprachiger Text in Ukrainisch und Englisch
Loge D: ”Bounce!“ von Ulrich Buge

Bounce! Hüpfen als Spiel mit der Gravitation, als Überwindung der Schwerkraft, die uns bindet. Jeder Sprung lässt uns einen kurzen Moment schwerelos fühlen, wenn sich die Kräfte gegenseitig aufheben. Dann fängt uns die Schwerkraft wieder ein. Eine kleine reinweiße Hüpfburg (ca. 240 cm x 250 cm x 270 cm) in der Pförtnerloge ausgestellt, erinnert an dieses Spiel mit den Kräften, allerdings ist diese Hüpfburg im Ausstellungsraum verkantet und etwas zu groß, um vollständig entfaltet zu stehen. Eingeschlossen, verkantet und eingequetscht vereitelt sie den Gedanken, Luftsprünge auf ihr zu machen. Als zwecklos gewordenes Objekt spiegelt sie uns wieder, dass wir Raum zur Entfaltung brauchen, um uns über entgegenwirkende Kräfte hinwegzusetzen.

Ausgestelltes Werk: "Bounce!“, Hüpfburg ca. 240 cm x 250 cm x 270 cm
Vorheriger Beitrag
ORGANIC FIELDS
Nächster Beitrag
Gianmarco Ammirata im Pop Up Store
Menü